Der Nutzen für Industrieanwendungen
Zum 60. Geburtstag von Professor Günter Wollenberg
Zu einem Ehrenkolloquium für Prof. Dr.-Ing. Günter Wollenberg luden die Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik und das Institut für Grundlagen der Elektrotechnik und Elektormagnetische Verträglichkeit Mitte Oktober 2001 anlässlich seines 60. Geburtstages ein. Mitarbeiter, Forscherkollegen und ehemalige Absolventen ehrten den Jubilar mit Fachvorträgen. Mit seinem wissenschaftlichen Werdegang sind 30 Jahre Entwicklung der Theoretischen Elektrotechnik in Chemnitz und Magdeburg verbunden.
Nach dem Abitur hat Günter Wollenberg an der Technischen Hochschule Ilmenau studiert. Seine Lehrmeister waren so bekannte Persönlichkeiten, wie Prof. Eugen Philippow in der Theoretischen Elektrotechnik und Prof. Karl Reinisch in der Regelungstechnik. Nach dem Diplom ging er an die TH Karl-Marx-Stadt, wo er als Assistent und Oberassistent am Institut für Allgemeine und Theoretische Elektrotechnik wirkte und 1971 promovierte.
Nach dieser Hochschulphase wechselte Günter Wollenberg in die Industrie und war im Kombinat Numerik Karl-Marx-Stadt in der Forschung und Entwicklung tätig. Er leitete von 1971 bis 1982 verschiedene Projekte, die sich mit der numerischen Steuerungstechnik, dem Schaltungsentwurf von Mikrorechnern und Multi-Mikrorechner-Systemen und der Elektromagnetischen Verträglichkeit befassten. Im gesamten Zeitraum seiner Industrietätigkeit zeichnete er nebenberuflich an der TH Karl-Marx-Stadt für das Lehrgebiet Elektronische Schaltungstechnik verantwortlich. In diesem Zusammenhang wurde er 1980 zum Honorardozenten für Elektronische Schaltungstechnik berufen.
1982 erfolgte die Berufung zum ordentlichen Professor für Elektrotechnik an die TH "Otto von Guericke" Magdeburg. In den schwierigen Zeiten der politischen Wende 1989/90 und der Vorbereitung der Gründung der Otto-von-Guericke-Universität 1992/93 gestaltete der Jubilar als Dekan der Fakultät für Elektrotechnik das Profil dieser Institution wesentlich mit. 1992 erfolgte die Berufung zum Universitätsprofessor (C4) für Theoretische und Allgemeine Elektrotechnik an die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Maßgeblich war Professor Wollenberg an der Bildung der neuen Studienrichtung "Allgemeine Elektrotechnik" beteiligt.
Seine Arbeitsgebiete seit dieser Zeit sind die Nutzung der Elektrizität für technologische Anwendungen, die Feld- und Leitungstheorie und die Elektromagnetische Verträglichkeit. Im Mittelpunkt seiner Forschung und Lehrtätigkeit stand immer die Nutzung theoretischer Erkenntnisse für eine innovative Industrieanwendung. Im Besonderen mit den Forschungen zur Funkenerosion (EU-Projekte) und der PEEC - partial element equivalent circuit (The Institute of Electrical and Electronic Engineers) konnte er hohe internationale Anerkennung gewinnen.