Juni
Von Muslimen in der preußischen Armee bis zu tatarischer Lederkunst
Mit einer Finissage geht die Ausstellung „Hinterm Tatarenturm / Beyond the Tartaros“ in der Universitätsbibliothek der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg am 2. Juli 2018 zu Ende. Während der Abschlussveranstaltung wird Stefan Weidner aus seinem neuen Buch „Jenseits des Westens“ lesen. Er plädiert für das Ende der Spaltung der Weltgemeinschaften in Ost und West, Nord und Süd, für eine neue kosmopolitische Strategie und regt an, Weltentwürfe aus Arabien, Afrika oder China ernst zu nehmen: „Wir brauchen ein kosmopolitisches Denken, das die Vorstellung kultureller Überlegenheit überwindet.“
Musikalisches zum Semesterausklang
Zum Ende des Semesters laden die musikalischen Ensembles der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg zu ihren traditionellen Sommerkonzerten ein.
Das Akademische Orchester verabschiedet am 1. Juli 2018 in der Katholischen Universitätskirche St. Petri Magdeburg den Frühling mit der Leidenschaft musikalischer Genies wie Antonio Vivaldi, Robert Schumann und Richard Strauss.
Uni Magdeburg lernt von amerikanischer Gründerkultur
Gründungswillige Studierende und Start-ups der Universität Magdeburg werden sich ab 2019 auch in den USA gezielt auf eine erfolgreiche Selbstständigkeit vorbereiten können. Der Leiter des Transfer- und Gründerzentrums (TUGZ) der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Dr. Gerald Böhm, unterschrieb dazu am Donnerstag, den 7. Juni 2018, in New York City, USA, eine Vereinbarung mit der Deutsch-Amerikanischen Handelskammer (GACC).
Zwischen Camp und Campusleben
Vom 11. bis zum 15. Juni 2018 verwandeln sich die Campuswiesen der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg wieder in ein Wissenschaftscamp: 16 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 10 bis 13 aus ganz Deutschland werden – erstmals – gemeinsam mit Austauschschülern aus Japan, Thailand, Argentinien, den USA, Costa Rica, Malaysia und Frankreich außerhalb von Klassenzimmern und Unterrichtsroutine Naturwissenschaften und Technik intensiv erleben. In Vorträgen, Experimenten, Workshops und Vorlesungen lernen sie spannende Forschungsthemen, aber auch Studieninhalte und Berufsbilder kennen.
Uni Magdeburg goes Harvard
Die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg wird auf dem Gebiet der Medizintechnik künftig eng mit der renommierten Harvard Medical School, Boston, USA, zusammenarbeiten. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der beiden Forschungseinrichtungen wollen gemeinsam Technologien entwickeln, um Tumoroperationen direkt in einem Magnetresonanztomografen (MRT) durchzuführen.
Schmerz und Leid. Geschichte einer Trennung
Der Neurophilosoph Juniorprofessor Dr. Sascha Benjamin Fink von der Otto-von-Guericke-Universität wird im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Eine Stunde Wissenschaft“ über die enge Verbindung von körperlichem Schmerz und seelischem Leiden sprechen. Was haben Kopf- und Gliederschmerzen mit Liebeskummer und Trauer zu tun? Warum ist es angebracht zu sagen, alles davon sei schmerzhaft? Der Wissenschaftler entwirft dazu eine Theorie im Lichte unserer Evolution und Gehirnarchitektur. Zudem wirft er auch Licht auf die Frage: Welche Tiere sind moralisch schutzbedürftig, weil sie leiden können?
Theater zum Einmischen
Eine Gruppe junger Frauen und Männer, eine zündende Idee, ein rauschendes Fest und alle sind glücklich – oder etwa doch nicht? 14 Bachelorstudierende aus den Fachrichtungen Medienbildung, Germanistik und Bildungswissenschaften der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg erarbeiten aktuell gemeinsam mit sechs geflüchteten Jugendlichen ein interkulturelles Theaterstück, in dem es um die Erfahrungen mit sexualisierter Gewalt und Diskriminierung geht. Das Stück mit dem Titel „Drei & frei“ lädt die Zuschauer ein, hinter die Kulissen einer Studierendenparty zu blicken, die ganz harmlos beginnt und dann einen unvorhersehbaren Verlauf nimmt. Unvorhersehbar auch deshalb, weil die Zuschauer mit ihren Erfahrungen und Meinungen zum Thema gefragt sind und Verlauf und Ausgang der Geschichte mitbestimmen können.
"Glückshormon" kontrolliert das Furchtgedächtnis
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg haben gemeinsam mit Neurobiologen des Forschungsinstituts für Molekulare Pathologie (IMP) in Wien herausgefunden, dass das Glückshormon Dopamin das Furchtgedächtnis kontrolliert und dafür sorgt, dass sich bedrohliche Ereignisse im Gehirn einprägen. Die Forscher fanden heraus: Der Neurotransmitter Dopamin, der bisher vornehmlich als Vermittler von Belohnung und Motivation im Gehirn angesehen wurde, spielt auch eine wesentliche Rolle beim Abspeichern bedrohlicher Ereignisse. Die Studie wurde soeben vom Wissenschaftsjournal Nature Neuroscience veröffentlicht.
Plastikmüll in den Ozeanen
Die enorme Plastikbelastung in den Ozeanen ist Thema der Ausstellung, die vom 5. Juli bis 3. August 2018 in der Universitätsbibliothek der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg zu sehen sein wird. Sie zeigt Bilder der Fotografin Caroline Power, die die ungeheure Verschmutzung der Weltmeere dokumentieren und die Müllprobleme an den Küsten Mittelamerikas belegen.
WAS: | Ausstellung „Plastikmüll in den Ozeanen“ mit Fotografien von Caroline Power |
WANN: | 5. Juli bis 3. August 2018, zu den Öffnungszeiten der Universitätsbibliothek Magdeburg; Montag bis Freitag von 8:00 bis 23:00 Uhr, Sonnabend von 10:00 bis 18:00 Uhr |
WO: | Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Universitätsbibliothek, Pfälzer Straße |
Plastik in den Gewässern ist ein weltweites Problem, weshalb die Ökosozialen Hochschultage Magdeburg u. a. mit dieser Ausstellung auf das Thema aufmerksam machen möchten. Jährlich landen zwischen 5 bis 12 Millionen Tonnen Plastikabfall in den Weltmeeren. Besonders sichtbar wird das Problem durch das Auftreten von sogenannten „Garbage Patches“; das sind Regionen mit teilweise über 100 km Durchmesser, in denen sich Müll an der Wasseroberfläche sammelt.
Lösungsansätze sind vorhanden, müssen aber auch grundsätzlich und innovativ weitergedacht werden. Der Verzicht auf Plastiktüten ist ein erster wichtiger Schritt, der Verbrauch von Plastik allgemein muss vermindert werden. Ein generelles Umdenken ist von größter Bedeutung.
Carolin Power möchte mit ihren Fotografien die Öffentlichkeit auf die enorme Müllproduktion aufmerksam machen, die die Weltmeere langsam aber sicher zumüllen werden. Jeder Einzelne soll sensibilisiert werden, mit den Themen Müll und Müllproduktion sorgsam und bedacht umzugehen.
Zwei Experimente der OVGU auf dem Weg zur ISS
Am 29. Juni 2018 um 11:42 Uhr unserer Zeit (5:42 Uhr am EST) startete eine Falcon 9–Rakete mit dem Dragon-Raumschiff vom Kennedy Space Center zur Internationalen Raumstation (ISS). An Bord befinden sich zwei Experimente der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg auf einer Mission zur Beantwortung einer der grundlegenden Fragen der bemannten Raumfahrt: Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wollen herausfinden, wie menschliche Zellen sich an die Schwerelosigkeit anpassen und wie auftretende Störungen des Immun- und Knochensystems bei längeren Aufenthalten im Weltraum künftig vermieden werden können.
Start von Space X CRS-15 zur Internationalen Raumstation, 29. Juni 2918 um 5:42 Uhr EST vom Kennedy Space Center (Quelle: NASA)
„Langzeitmissionen im Weltraum werden den Menschen vor neue und ungleich größere medizinische Herausforderungen stellen“, so Prof. Dr. Dr. Oliver Ullrich, Professor für Weltraumbiotechnologie an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und Gründer der Magdeburger Arbeitsgemeinschaft für Forschung unter Raumfahrt- und Schwerelosigkeitsbedingungen MARS. „Bisherige Studien unserer Arbeitsgruppe haben gezeigt, dass menschliche Zellen ein enormes und auch schnelles Anpassungspotenzial an Schwerkraftänderungen besitzen. Wie diese Anpassung aber erklärbar ist, ist bisher völlig unbekannt. Das soll mittels der beiden Experimente aufgeklärt werden, die während Alexander Gersts Mission ‚horizons - Wissen für Morgen‘ durchgeführt werden.“
Vorbereitung des Weltraumexperimentes. Dr. Svantje Tauber (links) und Dr. Cora Thiel (rechts). (Quelle: Regina Sablotny)
Das erste Experiment „Gene Control Prime“ untersucht den Zusammenhang zwischen der Schwerkraft und der Regulation der Genfunktion. Es kann im Zellkern aufdecken, welche Moleküle unter veränderter Schwerkraft welche Gene an- oder abschalten. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler um Prof. Oliver Ulrich wollen durch die gewonnenen Daten verstehen, wie menschliche Zellen grundsätzlich die Schwerkraft wahrnehmen und sich an die Schwerelosigkeit auf Raumflügen anpassen bzw., wie mechanische Kräfte grundsätzlich auf unsere Gene wirken. Erstmalig in diesem Experiment wird auch die Anpassung an die Schwerkraft des Mars untersucht, die wichtige Daten für bemannte Explorationsmissionen zum Planeten Mars liefern kann.
„Alle Experimente, bei denen die Wirkung von mechanischen Kräften untersucht werden, sind auf der Erde immer durch die Schwerkraft limitiert. In einer Umgebung ohne Schwerkraft können wir somit viel besser auf die grundlegenden Mechanismen schauen. Der Weltraum ist hier nicht mehr und nicht weniger als ein hervorragendes Forschungswerkzeug für die Forschung auf der Erde“, so Prof. Ullrich.
Internationale Raumstation ISS (Quelle: DLR)
Das zweite Experiment, FLUMIAS, testet erstmalig ein von Airbus DS im Auftrag des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt DLR entwickeltes, hochauflösendes Laser-Fluoreszenzmikroskop, mit dem die Struktur und molekulare Prozesse in menschlichen Zellen direkt beobachtet werden können. „Damit werden räumlich-zeitliche Einblicke in die Zellveränderungen unter fehlender Schwerkraft möglich, eine Revolution im Vergleich zu den bisher durchgeführten Messungen nur des Endzustandes“, so der Weltraumbiologe.
Als Untersuchungsobjekt dienen bei beiden Experimenten menschliche Fresszellen (Makrophagen), die aus Blutspenden gewonnen worden sind. Diese Zellen „reinigen“ normalerweise den Körper von schädlichen Bakterien und abgestorbenen Zellen.
„Beide Experimente folgen dem Konzept, dass angesichts der enorm komplexen Steuerprozesse auf Zellebene der Blick auf das gesamte System gerichtet werden sollte, um unser Verständnis wenigstens einigermaßen der biologischen Realität anzunähern“, so Prof. Oliver Ullrich. „Aufgrund des systemischen Ansatzes werden auch bessere Risikovorhersagen für die bemannte Raumfahrt möglich.“
Bilder zum Downlod
Bild 3: Start von Space X CRS-15 zur Internationalen Raumstation, 29. Juni 2918 um 5:42 Uhr EST vom Kennedy Space Center (Quelle: NASA)
Bild 2: Vorbereitung des Weltraumexperimentes. Dr. Svantje Tauber (links) und Dr. Cora Thiel (rechts). (Quelle: Regina Sablotny)
Bild 1: Internationale Raumstation ISS (Quelle: DLR)