Was können wir von historischer Rechentechnik lernen?
Am 27. und 28. April 2023 präsentiert die Universitätssammlung (Kustodie) der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg in einem Techniktheater die Historische Rechentechnische Sammlung der Fakultät für Informatik, die im vergangenen Wintersemester zusammen mit Studierenden verschiedener Disziplinen bearbeitet wurde. Der Frage nach dem „Chipmangel in der DDR“ folgend standen (Embargo-)Wirtschaft, Wirtschafts- und Spionagegeschichte(n), Ingenieurwissenschaft und politische Hintergründe der ostdeutschen Chip- und Computerproduktion bis 1989 im Zentrum des Projektes.
Interessierte sind eingeladen, Workshops, Vorträgen, Lesungen und Zeitzeugen-Interviews über die wissenschaftliche Bedeutung historischer Computerschaltungen und Mikroelektronikobjekte in universitären Sammlungen zu folgen und die Historische Rechentechnische Sammlung kennenzulernen. Neben Dozierenden und Studierenden der Universität Magdeburg werden die Medienrestauriererin Morgane Stricot, der Digital- und Medienkonservierer Matthieu Vlaminck vom Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe ZKM, Kustos Dr. Ralf Pulla von den Technischen Sammlungen Dresden, Kurator Mario Wolfram vom Arithmeum Bonn sowie Constanze Czech vom Rechenwerk Halle die Frage nach Bestands- versus Funktionserhaltung in technischen Sammlungen diskutieren. Das Techniktheater ist der Magdeburger Beitrag zu einer vom Deutschen Museum 2022 initiierten Debatte um einen angemessenen Umgang mit technischen Sammlungsobjekten aus Perspektive der universitären Sammlungsforschung. Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich dazu eingeladen.
WAS: | Workshop und Ausstellung der Kustodie der Universität Magdeburg „Kleincomputer und Schaltkreise aus der DDR: Was können wir von historischer Technik lernen?“ |
WANN: | 26. bis 28. April 2023, 10 Uhr bis 20 Uhr |
WO: | Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Universitätsbibliothek, Tagungsraum, Universitätsplatz 2 |
Die Kustodie der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg widmet sich seit 2018 der kulturhistorischen Aufarbeitung des wissenschaftlichen, materiellen Erbes der Hochschule und ihrer Vorgängereinrichtungen der Technischen Universität, der Pädagogischen Hochschule und der Medizinischen Akademie. „Universitätssammlungen stellen eine bedeutende Ressource für Forschung und Bildung dar, wobei die wissenschaftliche Beschäftigung mit Sammlungen interdisziplinäre Fragestellungen und Methoden erfordert, die Auskunft geben über unterschiedliche Wissenspraktiken in Geschichte und Gegenwart“, so Marlene Adam, Mitarbeiterin der Kustodie. Ziel der Kustodie sei es, durch die Bearbeitung der Sammlungen Kernaufgaben der Universität wie Lehre, Forschung und das Wirken in die Gesellschaft hinein miteinander zu verschränken.
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Bild 1 // Anna Friese / Universität Magdeburg // Bildunterschrift: Rechentechnik der 1980er Jahre aus der Historischen Rechentechnischen Sammlung der Fakultät für Informatik an der Universität Magdeburg.