Maschinenbau
Ein Maschinenbauer ist stets mit einem Karohemd unterwegs, das ihn quasi auf magische Art und Weise dazu befähigt, für jedes praktische Problem die Lösung zu finden. Immer dabei: Sein Panzertape oder das Sprüh-Öl für den kreativen Einsatz beim Tüfteln. Ob der Alltag eines Maschinenbaustudierenden tatsächlich so aussieht, wie die kursierenden Klischees und welche Kenntnisse für das Studium vom Vorteil wären, erzählt uns Aiven Timptner. Er studiert Maschinenbau im Bachelor an der Uni Magdeburg.
Hallo Aiven, stell dich doch bitte kurz vor:
Ich bin Aiven Timptner und studiere Maschinenbau im Bachelor an der Fakultät für Maschinenbau. Neben meinem Studium bin ich noch im Fachschaftsrat der Fakultät für Maschinenbau aktiv.
Wie bist du auf den Studiengang aufmerksam geworden?
Das ich nach meinem Abitur ein Studium im Maschinenbau anfangen wollte, wurde mir zu dem Zeitpunkt bewusst, als ich verstanden habe, dass Ingenieure nichts anderes sind als Erfinder – ein Beruf, den ich bereits als Kind ausüben wollte. Wieso dann aber Maschinenbau, wenn es doch so viele verschiedene Arten von Ingenieuren gibt? Meine Begeisterung für Technik war schon immer sehr groß, besonders spannend fand ich aber große Maschinen, laute Motoren, komplexe Mechaniken oder auch hydraulische Systeme.
Was waren die ausschlaggebenden Argumente für das Studium in Magdeburg? Was war dir neben dem Studiengang zusätzlich wichtig?
Vor Beginn meines Studiums waren das wohl zum einen die Bewertungen beim Hochschulranking und zum anderen die überschaubare Größe der Universität (mit etwa 14.000 Studierenden). Heutzutage wären meine Gründe wohl eher die tolle Dynamik unter den Studierenden, die wunderschöne Stadt Magdeburg selbst oder auch die angenehm offene Atmosphäre an der Fakultät. Aus diesen Gründen werde ich auch mein bevorstehendes Masterstudium an der OVGU fortsetzen.
Aiven studiert an der Uni Magdeburg Maschinenbau und möchte nach seinem Bachelor auch den Master an der OVGU absolvieren. (Foto: Viktoria Koch)
Welche Unterschiede fallen dir im Studium im Vergleich zur Schule auf?
Primär vor allem die Selbstständigkeit und gleichzeitig die daraus folgende Erwartungshaltung der Dozierenden gegenüber einem selbst. In der Schule wurde jede/r Schüler/in sinnbildlich an die „Hand genommen“, was ich nie gemocht habe. Diese „Freiheit“ während des Studiums bringt klar Flexibilität mit sich (z. B. um mal unter der Woche feiern zu gehen), bedeutet aber, die Disziplin zu haben, sich in Lernphasen eigene Meilensteine oder Ziele zu setzen und diese dann auch zu erreichen.
Was schätzt du an deinem Studium besonders?
Den direkten Bezug zur Praxis und die individuelle Gestaltungsmöglichkeit meiner Vertiefung.
Wurden alle deine Erwartungen an das Studium erfüllt?
Ich bin mittlerweile in der Lage, technische Problemstellungen selbstständig und fundiert zu lösen, besitze ein grundlegendes Wissen über diverse technische Anwendungsgebiete und habe ein detailliertes Verständnis von Automobilen Systemen – also ja, meine Erwartungen wurden erfüllt.
Welche Herausforderungen brauchte dein Studium mit sich und wie hast du diese gemeistert?
Teilweise sehr anspruchsvolle Prüfungen oder Projekte, an denen über mehrere Monate gearbeitet wird. Die Prüfungen habe ich entweder schon im ersten Anlauf gemeistert (bei einer ordentlichen Vorbereitung) oder einige davon (ehrlicher Weise) erst durch Wiederholungsversuche bestanden. Bei den größeren Projekten hat sich lediglich die Gemütlichkeit zu Beginn in sehr viel mehr Stress gegen Ende des Bearbeitungszeitraums ausgewirkt.
Stell dir vor, du bist wieder ein Ersti an der Uni: Welche Entscheidungen würdest du wieder so treffen und welche nicht?
Auf mein Studium bezogen würde ich im Nachgang eher nichts ändern wollen. Allerdings würde ich bereits viel früher dem Fachschaftsrat (oder einer anderen Hochschulinitiative) beitreten. Denn abgesehen davon, dass sich sowas im Lebenslauf immer super macht und dabei viel Erfahrung gesammelt wird, hat das auch massig Vorteile für das Studium.
Beschreibe deinen Studiengang bitte in drei Worten!
Vielseitig, herausfordernd, zukunftsweisend.
Was möchtest du nach deinem Studium machen? Hast du Pläne für die Zukunft?
Nach meinem Bachelorabschluss möchte ich ein Masterstudium im Maschinenbau anfangen und anschließend in der deutschen Automobilindustrie im Bereich der technischen Entwicklung einsteigen.