Philosophie-Neurowissenschaften-Kognition
Die Ansicht, dass Philosophie-Studierende höchstens eine Karriere als Taxifahrer in Aussicht haben, ist völlig veraltet. Die Themengebiete der Philosophie reichen heute von der Auseinandersetzung mit den Gefahren und Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz bis hin zur traditionellen Frage, was das Bewusstsein ist oder wie es funktioniert. In der Kombination mit Neurowissenschaften und Kognition werden philosophische Grundsatzfragen in die Moderne gebracht und zwischen den verschiedenen Disziplinen Verbindungen geschlagen sowie beleuchtet. Mit Elisa haben wir über ihre anfänglichen Zweifel und ihren schönsten Moment während des Studiums geredet.
Hallo Elina, stell dich doch bitte kurz vor:
Mein Name ist Elisa und ich komme jetzt ins fünfte Bachelorsemester PNK (Philosophie-Neurowissenschaften-Kognition). Ich bin stellvertretende Vorsitzende des Gremiums „Fachschaft PNK“, welches ein paar Freunde und ich vor kurzem gegründet haben.
Wer hat dich bei deiner Studienwahl unterstützt und wie bist du auf dein Studienfach aufmerksam geworden?
Nach dem Abitur wusste ich nicht genau, was ich wirklich machen will! Ich hatte mich damals mit meinem Bruder an den Esstisch gesetzt und das Studien- und Berufswahl-Buch der Bundesagentur für Arbeit durchgeblättert und alles markiert, was mich interessieren könnte. Dabei ist mir PNK sofort aufgefallen. Auf Grund verschiedener Faktoren, fing ich trotz einer Zusage nicht sofort in Magdeburg an, sondern studierte erst Biologie in Düsseldorf. Das PNK-Studium ging mir allerdings nie ganz aus dem Kopf, weshalb ich mich ein Jahr später wieder beworben hatte, mein Studium in Düsseldorf abbrach und nach Magdeburg ging.
Elisa folgte ihrer anfänglichen Intuition und brach nach einem Jahr ihr Biologiestudium in Düsseldorf ab, um nach Magdeburg zu ziehen und das PNK-Studium zu beginnen. Diese Entscheidung war genau richtig, sagt sie.
Welche Argumente waren für dich in deiner Studienwahl ausschlaggebend?
Mir ist es besonders wichtig etwas zu machen, wofür ich mich auch dauerhaft begeistern kann. Ich fand es toll, dass das PNK-Studium einem sowohl einen Einblick in die Neuro- und Kognitionswissenschaften, als auch in die Philosophie gibt. Der Standpunkt Magdeburg verunsicherte mich zu Anfang etwas, da er sehr weit von meinem Heimatort entfernt ist und ich bis dato noch nicht so viel über die Stadt gehört hatte. Aber ich muss sagen, ich bin absolut angekommen und die Stadt hat einiges zu bieten!
Wie unterscheidet sich das Studium von der Schule?
Der größte Unterschied zwischen Studium und Schule ist vermutlich die Eigenverantwortlichkeit. Jeder muss für sich selbst entscheiden, welche Seminare man besuchen will, welche Kurse man als zusätzliche Qualifikationen anbringen möchte und in welche Richtung man sich, neben den Pflichtveranstaltungen, durch Vertiefungen spezialisieren möchte. Das Studium bietet somit wesentlich mehr Möglichkeiten sich selbst zu entfalten. Damit einher geht aber auch die Verantwortung selbst entscheiden zu müssen, wie voll oder eben leer man seinen Stundenplan macht und für wie viele Klausuren man sich am Ende des Semesters wirklich anmelden will. In der Schule hingegen wurde einem dies alles abgenommen und man hatte die Pflichtveranstaltungen, die je nach Jahrgang eben anstanden.
Mit welchen Erwartungen bist du an das Studium gestartet und wurden diese erfüllt?
Dadurch, dass ich mich zu Anfang meines Studiums mehr für die Neurowissenschaften interessiert hatte und im Laufe des Studiums festgestellt habe, dass ich doch lieber in die philosophische Richtung gehen möchte, haben sich auch meine Erwartungen und Ziele verändert. Aber genau das finde ich toll an dem Studiengang. Man bekommt in den ersten Semestern einen sehr guten Überblick vermittelt und kann sich dann frei entscheiden, ob und in welche Richtung Studierende sich spezialisieren möchten und je nachdem muss sich dann auch eigenverantwortlich um Zusatzleistungen gekümmert werden - oder auch nicht.
Welche Eigenschaften sollte man deiner Meinung nach in deinem Studienfach mitbringen?
Ich denke die wichtigste Fähigkeit ist es, Argumente rein objektiv betrachten zu können und diese erst dann zu hinterfragen und sich am Ende eine eigene Meinung daraus zu bilden. Generell sollten Studierende in der Lage sein, vernünftig Diskussionen führen zu können und im besten Fall auch noch Spaß daran haben. Des Weiteren muss man bereit sein, sich auch mal mit schwierigeren Texten auseinanderzusetzen, eine gewisse Eigenbereitschaft zeigen und in der Lage sein, gewisse Transferleistungen zwischen dem neurowissenschaftlichen, dem kognitionswissenschaftlichen und dem philosophischen Teil des Studiengangs zu erbringen.
Was würdest du an der Uni Magdeburg ändern, wenn du für einen Tag das Sagen hättest?
Ich fände es wichtig, dass auch kleinere Studiengänge, wie PNK, von der Universität ausreichend Gelder erhalten, um genügend Lehrpersonal einstellen zu können. So könnten Seminargruppen kleiner gehalten und mehr Praxisseminare realisiert werden.
In der Kampagne Studieren@OVGU werden Studiengänge der Universität Magdeburg vorgestellt. In den Gesprächen mit Studierenden, Dozentinnen und Dozenten erfahren Studieninteressierte aus erster Hand, wie sie das Studium erleben.
Was war bisher dein schönster Moment an der Universität Magdeburg?
Ich weiß gar nicht so genau welcher der bisher schönste Moment an der Uni war, da es schon so viele davon gab! Ich habe in Magdeburg, trotz anfänglicher Zweifel, wirklich ein neues Zuhause gefunden. Die Dozenten sind alle sehr nett und man lernt sich schnell kennen. Auf unseren jährlichen Sommer- und Winterfeiern ist immer eine gute Stimmung und auch die Stadt Magdeburg hat mich in ihren Bann gezogen! Ein vielleicht besonders entscheidender Moment für mich war die letzte Vorlesung in meiner ersten Semesterwoche in Magdeburg. Ich saß da und war fleißig dabei, mir Notizen zu machen und auf einmal wurde mir klar, dass ich bereits in der ersten Woche gut 20-25 Seiten in meinem Block beschrieben hatte und in jeder Veranstaltung 90 Minuten voll konzentriert und insbesondere auch begeistert war. Das war der Moment, in dem mir bewusst wurde, dass ich mit meinem Studienwechsel die richtige Entscheidung getroffen hatte.
Was würdest du deinem Ersti-Ich im Nachhinein gerne mit auf dem Weg geben?
Zunächst einmal würde ich mir sagen, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe! Vielleicht hätte ich mich auch schon früher trauen sollen, mich öfter an Diskussionen zu beteiligen und die ein oder andere Frage mehr stellen können, aber im Großen und Ganzen lief es sehr gut. Ein weiterer Ratschlag wäre: „Ja, man sollte jeden Seminartext lesen, auch wenn draußen schönes Wetter ist und man lieber etwas Anderes machen wollen würde!“
Wie würdest du deinen Studiengang in drei Worten beschreiben?
Vielfältig, bunt, informativ.