Ein Studium zwischen Strand und Hörsaal

26.01.2018 -  

Gut 150 Studierende verlassen jedes Jahr die Otto-von-Guericke-Universität, um ein Auslandssemester zu absolvieren. Fernab der heimischen Hörsäle, von Freunden und Familie, lernen sie ein halbes Jahr an einer der Partneruniversitäten Stadt, Kultur und Menschen kennen.

Laura Müller

„Der Alltag hat einen viel zu schnell im Griff und manchmal muss man seine Komfort-Zone einfach verlassen“, erzählt Laura Mueller. Die 23-jährige studiert an der Universität Magdeburg BWL und hat die Elbe gegen den Indischen Ozean getauscht. Seit Mitte des Jahres lebt sie auf der Insel Bali. „Ich wollte seit Beginn meines Studiums definitiv ins Ausland, deshalb war es für mich die perfekte Gelegenheit um neue Erfahrungen zu sammeln.“

Durch internationale Partnerschaften mit anderen Universitäten, Anpassungen der Studiengänge und Förderprogramme der Europäischen Union, bestehen für Interessierte inzwischen zahlreiche Möglichkeiten, einen Auslandsaufenthalt zu absolvieren. Mit dem EU-Förderprogramm Erasmus+ lernt momentan Aytan Ayubova ein Semester lang in Krakau. „Die Bewerbung erfolgte durch Erasmus+ Mitte März. Die Bestätigung von meiner Gast-Universität kam dann auch fix und anschließend konnte ich alles planen. Auch wenn ich alles relativ spät gemacht habe, gab es keine großen Komplikationen.“ Durch die Bezuschussung des Auslandaufenthaltes durch die Europäische Union, liegt nur ein Teil der Kosten in der eigenen Hand der Studierenden. Zudem besteht die Möglichkeit, sich um weitere Förderungen oder spezielle Stipendien zu bewerben.

Andere Länder, andere Sitten

Der Wechsel an die Partneruniversität fällt Studierenden besonders zu Beginn sehr schwer. „Andere Länder, andere Sitten. Daran muss man sich erstmal gewöhnen“, weiß Laura Mueller. „In Indonesien ticken die Uhren etwas anders. Da fällt dann auch gerne mal spontan eine Vorlesung aus. Vieles wird hier lockerer, andere Dinger etwas strenger gesehen. So gibt es zum Beispiel einen Dresscode an der Uni, was man sich bei uns gar nicht vorstellen kann.“ Auch der Weg zum Campus hat sich verändert. Statt zu Fuß oder mit der Bahn, kommt Laura jeden Morgen mit dem Roller.

Aytan Ayubova steht an der Universität Krakau ebenso immer wieder vor kleinen und größeren Herausforderungen. Besonders der regelmäßige Lernaufwand für die wöchentlichen Veranstaltungen ist viel höher als in Magdeburg, wo sie European Studies studiert. So ist es die Regel, für jedes einzelne Seminar wöchentlich bis zu 100 Seiten zu lesen, Vorträge, Präsentationen und Hausarbeiten vorzubereiten. Und auch wenn auf ein Formular oder eine Rückmeldung mal etwas länger gewartet werden muss, am Ende findet sich eine Lösung dann doch.

Aytan Ava

Abseits vom Campus und dem Universitätsleben bietet ein Semester im Ausland auch einen einmaligen Blick über den Tellerrand. Sowohl Aytan als auch Laura waren zuvor nie in ihren jeweiligen Ländern zu Besuch. Das Kennenlernen von neuen menschlichen, kulturellen und sozialen Eindrücken bereichert ihre Persönlichkeiten ungemein, stimmen die Studentinnen überein. Reisen durch das Gastgeberland ist sowohl in Polen als auch auf Bali durchaus günstig, so dass sie nicht nur mit vielen Fotos zurückkommen, sondern auch mit neuen Eindrücken der Region.

Laura und Aytan sind froh den Schritt ins Ausland für ein Semester gewagt zu haben. Das Akademische Auslandsamt der Universität Magdeburg unterstützt Interessierte bei der Organisation für ihren Aufenthalt und Ansprechpartner in den Fakultäten achten darauf, dass der Auslandsaufenthalt mit dem Studienprogramm vereinbar ist. Wer frühzeitig mit den Planungen beginnt, kann voller positiver Vorfreude Magdeburg auf Zeit verlassen. Laura Mueller rät den noch unsicheren Kommilitonen, die Chance zu nutzen. „Ich kann es wirklich nur jedem ans Herz legen: Geht ins Ausland! Diese Erfahrung kann nichts ersetzen!“

Bild 1: Laura Mueller / Bild 2: Aytan Ayubova

Letzte Änderung: 09.07.2020 - Ansprechpartner: