Das materielle Kulturgut der Uni Magdeburg

22.09.2022 -  

Am 24. September 2022 präsentiert die Kustodie der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg zur Magdeburger Kulturnacht in der Festung Mark Stimmen zur kulturellen Praxis des Sammelns. Begleitet wird die Veranstaltung durch interessante Objekte aus dem materiellen Kulturgut der Universität, darunter Schausetzkästen aus den 1960er Jahren und handgezeichnete anatomische Karten aus Zeiten der Medizinischen Akademie Magdeburg. Begleitet wird der Diskussionssalon von weiteren Zeitzeugen der Technikgeschichte wie Hölzernen Skiern aus dem Jahr 1950 vom Bereich Sport und Technik, dem Chip 880 aus der Sammlung der Fakultät für Informatik oder einer Gasmischpumpe aus dem Bereich Physik. Sie alle gewähren einen Einblick in die Entwicklung der Universität und ihrer Vorgängereinrichtungen.

Im Rahmen des vom Land Sachsen-Anhalt geförderten Projekts „Wissenschaftliche Erschließung des materiellen Kulturguts der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg“ beschäftigen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler seit dem 1. Oktober 2021 mit dem materiellen Kulturgut der Universität.

Im Fokus stehen die Bearbeitung, Inventarisierung, Digitalisierung sowie wissenschaftliche Untersuchung der universitären, technischen Sammlungen. „Als Kustodie wird eine Einrichtung bezeichnet, innerhalb derer die Gesamtheit der universitären Sammlungen zusammenfasst wird“, so die Projektleiterin PD Dr. Nora Pleßke vom Lehrstuhl für englische Kultur- und Literaturwissenschaft. „Die Sammlungen und Objekte sind dabei Zeugnisse der Wissens- und Wissenschaftsgeschichte der Universität und können sowohl in der Forschung als auch in der Lehre zum Einsatz kommen.“

Die Objekte aus den Sammlungen der Universität werden untersucht, katalogisiert sowie in ihre sozialen, kulturellen und historischen Kontexte eingeordnet. „Darunter befinden sich Lehrkarten, aber auch alte Skier, Messgeräte und vieles andere mehr. Sie sind Zeugen der Geschichte der Uni Magdeburg und ihrer Vorgängereinrichtungen“, so Nora Pleßke.

Studierende der Universität gingen jedes Semester selbst auf die Suche nach neuen Objekten, die sich in den Kellern der Universität befänden und recherchierten Verwendungszweck und Geschichte. So stand im vergangenen Sommersemester die ingenieurpädagogische Sammlung der Fakultät für Humanwissenschaften im Fokus, im Wintersemester wird es schwerpunktmäßig um die Computersammlung der Fakultät für Informatik gehen. „Wesentlich für unsere Arbeit ist auch die Zusammenarbeit mit den Kultureinrichtungen der Stadt, dem Stadtarchiv und dem Technikmuseum, aber auch mit dem Deutschen Museum in München und dem Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnikforschung in Berlin.“

Ziel sei es nicht nur, die Sammlungen der Universität aufzuarbeiten und zu katalogisieren, sondern die Ergebnisse und Objekte sollen einer breiten Öffentlichkeit kommuniziert und gezeigt werden, so Lehrstuhlinhaberin Prof. Susanne Peters. „Geplant ist mit Ende des Projektes im Jahr 2024 auch eine Ausstellung zu realisieren. Im Moment befinden wir uns noch in der Planungsphase dafür“, so die Wissenschaftlerin. Umso mehr freue sich das Projektteam über die erstmalige Beteiligung an der Magdeburger Kulturnacht. „Wir werden einen öffentlichen Salon bespielen und über den Abend einen Diskurs rund um das Thema ‚Sammeln. Von einer Leidenschaft, die Wissen schafft‘ anstoßen. Sechs Expertinnen und Experten, Sammlerinnen und Sammler und Forschende, werden nacheinander, bei Musik und Getränken, über ihre Perspektive auf das Thema Sammeln berichten und zu Gesprächen anregen“, so Prof. Susanne Peters.

Kustodie der Universität Magdeburg

Die Aufarbeitung des akademischen Erbes der Universität Magdeburg ist ein innovatives disziplinenübergreifendes Forschungsprojekt und umfasst die Bearbeitung der Sammlungen der Universität und deren Vorgängereinrichtungen. Die Zusammenarbeit mit den Museen der Stadt, dem Stadtarchiv und dem Technikmuseum ist hierfür von zentraler Bedeutung. Das Vorhaben fokussiert sich auf die wissenschaftliche Untersuchung der materiellen Kulturgüter und umfasst Fragen nach sozialen, kulturellen, historischen und epistemologischen Kontexten. Das Vorhaben bearbeitet nicht nur ein sammlungsbasiertes Forschungsprojekt, sondern es sollen die erzielten Ergebnisse auch einer breiteren Öffentlichkeit kommuniziert werden. Weitere Informationen und der Kustodie-Newsletter gibt es online.

 

Bilder zum Download

Bild 1 // Foto: Anna Friese / Uni Magdeburg // Bildunterschrift: Sebastian Döring (li.) und Marlene Adam (re.) arbeiten im Kustodie-Projekt der Universität Magdeburg mit. 

Letzte Änderung: 30.11.2022 - Ansprechpartner: