Unterricht am Krankenbett in englischer Sprache
Bed side teaching & Surgical lectures
Englischsprachige Lehrveranstaltungen, sogar ganze Studiengänge werden heutzutage an deutschen Hochschulen im Zuge der zunehmenden Globalisierung immer häufiger angeboten. An der Medizinischen Fakultät gehört beispielsweise die fakultative Veranstaltungsreihe für Studierende "Bed side teaching & Surgical lectures" an der Chirurgischen Klinik dazu. Ins Leben gerufen wurde diese vor zwei Jahren von Privatdozent Dr. Frank Meyer. Diese Seminarreihe in englischer Sprache umfasst sowohl praktischen Unterricht am Krankenbett als auch Fachvorlesungen.
Entschluss in USA gefasst
Als Beweggründe für seine Initiative führt der Facharzt für Chirurgie an: "Während meines Forschungsaufenthalts in den USA an der University of Maryland reifte bei mir der Gedanke, ein fakultatives Studentenseminar zu initiieren und auch selbst durchzuführen, das mehrere sinnvolle Aspekte der klinisch-medizinischen Ausbildung kombiniert." Bestärkt in seinem Vorhaben hat ihn vor allem sein Klinikdirektor, Professor Hans Lippert.
Im Resultat der Überlegungen entstand das Konzept einer Lehrveranstaltung, die zum einen die Demonstration, Unterweisung, Untersuchung, Fallbesprechung und akademische Interpretation am Krankenbett, also das "Bed side teaching" im interaktiven Gespräch zwischen Hochschullehrer und Student zum Inhalt hat. Des Weiteren gehören Vorlesungen "Surgical lectures" dazu, die Dr. Meyer zu ausgewählten speziellen Themen in der Chirurgie hält. Mit diesem Ausbildungsangebot wird den künftigen Ärzten neben der fachlichen Weiterbildung eine effektive Möglichkeit geboten, ihre Kenntnisse der englischen Sprache zu vertiefen. Auch Dr. Meyer als Dozent sieht für sich selbst darin eine gute Gelegenheit, seine Sprachkenntnisse zu trainieren.
Der bisherige Zuspruch seitens der Studenten auf diese Seminarreihe bestätigt, dass dieses Angebot durchaus auf fruchtbaren Boden gefallen ist. Wer heutzutage als Arzt eine wissenschaftliche Karriere anstrebt, wird dies kaum ohne die souveräne Beherrschung der englischen Sprache realisieren können. Dazu gehört beispielsweise das Lesen von Beiträgen in Fachzeitschriften ebenso wie die Abfassung von Originalarbeiten in englischer Sprache. Genauso selbstverständlich ist heutzutage auch die Teilnahme an internationalen Kongressen und die wissenschaftliche Kommunikation. Dr. Meyer freut sich über diese Resonanz. Einige der Studenten haben sich sogar das zweite Mal zur Teilnahme angemeldet. Zu ihnen gehört auch Felix Stang, 5. Studienjahr: "Ich besuche den Kurs als fakultatives Angebot sehr gerne, da er immer in angenehmer Atmosphäre in kleinem Kreis stattfindet. Dr. Meyer ist sehr engagiert und motiviert, entsprechend groß ist der Lerneffekt in seinen Kursen. Über die Zeit habe ich einen nicht unerheblichen Anteil meines chirurgischen Wissens in seinen praktisch orientierten ,Bed side teaching'-Kursen akquiriert. Das Spektrum ist immer abwechslungsreich, Besuche im OP-Saal stehen ebenso auf dem Programm wie Intensivtherapie- und Allgemeinstation. Insgesamt ist dieses Angebot sehr zu begrüßen und weiter zu empfehlen."
Und welche Entwicklung sieht Dr. Meyer für die nächste Zeit? "Künftig soll noch mehr Augenmerk auf den Aspekt der ,Surgical lectures' gelegt werden, wobei neben der Themenausrichtung pro Veranstaltung eine Erweiterung der Aktivitäten auch auf die Diskussion jüngst erschienener und interessanter wissenschaftlicher Artikel chirurgischen Profils gerichtet werden könnte."