Medienbildung - Audiovisuelle Kultur und Kommunikation
Du bist kommunikativ, diuskussionsfreudig und Medien sind genau dein Ding? Dann ist Medienbildung - Audiovisuelle Kultur und Kommunikation vielleicht etwas für dich. Hier steht die Integration von Medien in Bildung, Job und Alltag im Vordergrund und welche Auswirkungen unterschiedliche Medien auf den Menschen und sein Handeln haben. Innerhalb des Bachelorstudiums werden die Grundlagen der Medienpädagogik vermittelt und verschiedene mediale Gegenstände, wie Filme, Videospiele oder das Fernsehprogramm genauer unter die Lupe genommen. Die Studierenden können medienpädagogische Projekte planen und durchführen, produzieren eigene Medienprodukte und lernen die Basics der Technischen Informatik kennen. Das Studienfach Medienbildung an der Uni Magdeburg ist übrigens einzigartig in Deutschland. Wie das Studium als "MeBi" sonst so ist, hat uns Anne erzählt.
1. Stell dich bitte vor!
Ich heiße Anne Wihan, bin 22 Jahre alt und komme aus Leipzig. Seit dem Wintersemester 2015/16 bin ich Bachelor-Studentin im Fach Medienbildung Audiovisuelle Kultur und Kommunikation an der Uni Magdeburg.
2. Wie bist du auf deinen Studiengang aufmerksam geworden?
Nachdem ich nach meinem Abitur zwei Praktika im medialen Bereich absolviert hatte, war für mich klar, dass ich „irgendwas mit Medien“ studieren wollte. Trotzdem hatte ich schon immer eine Affinität zu Pädagogik und der Arbeit mit Menschen und mein Studium verbindet eben genau das. Nachdem ich mich im Internet über verschiedene Studiengänge in Mittel- und Ostdeutschland informiert hatte, entdeckte ich Medienbildung und so landete also auch die Uni Magdeburg auf meiner Bewerbungsliste.
Anne wohnt seit 2015 in Magdeburg und schreibt gerade ihre Bachelorarbeit. An ihrem Studium mag sie vor allem die medienpädagogische Projektarbeit und die freie Seminargestaltung. (Foto: privat)
3. Was waren die ausschlaggebenden Argumente für das Studium in Magdeburg? Was war dir neben dem Studiengang zusätzlich wichtig?
Ich muss ehrlich zugeben, dass die Uni Magdeburg die einzige Universität war, die mich zum Studium zugelassen hat. Aufgrund der hohen Nachfrage bei Medienstudiengängen, rutscht der NC bei diesen Fächern jedes Jahr höher. In Magdeburg war dieser zu der Zeit etwas niedriger und ich hatte Glück. Ich mag dynamische, junge und vor allem grüne Städte. Außerdem war es mir wichtig, dass die Stadt nicht zu hektisch und überlaufen ist und dass man ein WG-Zimmer bezahlen kann, ohne sich in den finanziellen Ruin zu stürzen. Magdeburg hat all das erfüllt und ich habe mich schnell sehr wohl hier gefühlt.
4. Welche Unterschiede fallen dir im Studium im Vergleich zur Schule auf?
Mir ist aufgefallen, dass ich im Studium viel freier und auch selbstorganisierter lernen kann. Klar hat das seine Vor- und Nachteile, aber ich finde es wichtig, dass man darauf vorbereitet wird, selbstständig durch das Leben und auch seinen Job zu gehen. Ich bin selbst dafür verantwortlich, welche Module ich wann belege, wie ich mich auf meine Prüfungsleistungen vorbereite oder was ich mir in den Seminaren aufschreibe. Das mag für einen Ersti erstmal ein bisschen einschüchternd klingen, aber man fuchst sich da sehr schnell ein.
5. Was schätzt du an deinem Studium besonders?
Ich kann mir fast alle meine Lehrveranstaltungen selbst aus- und zusammensuchen und mich komplett auf meine eigenen Interessen und Fähigkeiten fokussieren. Außerdem mag ich die familiäre Atmosphäre in den Seminaren und Tutorien und dass die Studierenden immer dazu animiert werden, mitzudiskutieren und sich ihre eigene Meinung zu bilden. Hinzu kommt, dass wirklich spannende und vielfältige Lehrveranstaltungen angeboten werden. Wir analysieren Videospiele, drehen eigene Filme und arbeiten mit Kindern und Senioren an unterschiedlichen Projekten. Medienbildung ist ein wichtiges Thema, gerade in Bezug auf die digitale Zukunft, in der Medienkompetenz und der Einsatz von Medien im Bildungs- und Arbeitswesen immer relevanter werden. Ich finde es gut, dass junge Menschen in genau dieser Hinsicht weitergebildet werden, um einen Teil zur Gesellschaft beitragen zu können.
6. Wurden alle deine Erwartungen an das Studium erfüllt?
Ja und Nein. Ich hatte zum Beispiel nicht damit gerechnet, dass der pädagogische Anteil innerhalb meines Studiums so groß ist. Aber ich muss gestehen, dass ich das super finde. Ansonsten habe ich mir ein freies und kommunikatives Studium gewünscht und das wurde erfüllt.
7. Welche Herausforderungen brachte dein Studium mit sich und wie hast du diese gemeistert?
Im Fach Medienbildung müssen die Studierenden zwei Informatik-Module abschließen. Ich hatte in der Schule leider nur ein Jahr lang Informatik, sodass ich kaum Vorkenntnisse besaß. Mit viel Übung und auch ein bisschen Fleiß habe ich die vier Prüfungen aber alle bestanden, teilweise sogar besser, als ich erwartet hatte. Geholfen hat mir dabei meine Lerngruppe, mit der ich mich in der Prüfungsphase oft getroffen habe. Wir haben alle möglichen Prüfungsaufgaben zusammen besprochen und uns gegenseitig Mut gemacht. Außerdem hatte ich ein paar tolle Kommilitonen, die zu der Zeit ein Informatik-Tutorium angeboten haben, um uns die Thematik des Programmierens näher zu bringen und die Seminarinhalte nochmal aufzuarbeiten.
8. Was denkst du, welche Voraussetzungen man für dein Studium braucht?
Vorausgesetzt wird natürlich eine hohe Affinität für gängige und neue Medien und Digitalisierung. Aber: Jeder Medien-Studiengang ist individuell. Ich kenne einige aus meinem Umfeld, die beim Wort Medien sofort an Medienmanagement, Marketing oder klassischen Journalismus denken. Medienbildung setzt sich aber vor allem mit den Bildungspotenzialen verschiedener Medien auseinander, mit den gesellschaftlichen, kulturellen und sozialen Auswirkungen und inwiefern Medien in den Bildungsalltag integriert werden können. Diesen Aspekt sollte man nicht außer Acht lassen. Ansonsten ist es immer gut, wenn man diskussionsfreudig ist und gleichzeitig ein Händchen für Sprache hat. Außerdem sind ein paar Skills in Sachen Programmieren und Technische Informatik nicht schlecht.
9. Stell dir vor, du bist wieder ein Ersti: Welche Entscheidungen würdest du wieder so treffen und welche nicht?
Ich war als Ersti sehr motiviert und habe in den Seminaren viel mitdiskutiert und erzählt. Ich denke das war auch ganz gut so, weil ich so auch mehr von den Lerninhalten mitbekommen und verstanden habe. Ich hätte aber viel früher die Angebote an der Uni wahrnehmen sollen. Wir haben ein Uni-Radio, tolle soziale und innovative Studierenden-Initiativen und unterstützenswerte Projekte hier auf dem Campus, bei welchen man sich engagieren kann. Das habe ich leider zu spät realisiert und hätte mich gern mehr in das Campusleben eingebracht.
10. Beschreibe deinen Studiengang bitte in 3 Worten!
Pädagogisch, vielfältig, zukunftsorientiert
11. Was möchtest du nach deinem Studium machen? Hast du Pläne für die Zukunft?
Ich schreibe momentan an meiner Bachelorarbeit und suche gleichzeitig schon nach einem Volontariat. Da ein Masterstudium momentan noch nicht geplant ist, ich mich aber trotzdem weiterbilden möchte, wäre diese Form der Ausbildung ideal. Meine Interessen sind vielseitig, zum Beispiel finde ich die Hörfunk- und Podcastbranche sehr spannend, kann mir aber auch gut vorstellen, als Medienpädagogin tätig zu sein und mit Senioren zu arbeiten.